Neue Technologien und nachhaltige Prozesse in der Getränketechnik setzen Maßstäbe in Effizienz, Hygiene und Flexibilität. Von KI-gestützten Qualitätsprüfungen über moderne Verpackungstechnik bis hin zu energieeffizienten Abfüllanlagen – dieser Artikel präsentiert Neuentwicklungen und Innovationen und zeigt, wie die Branche auf steigende Anforderungen und Marktvielfalt reagiert.
Inhalt
In der Getränketechnik stehen Effizienz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Fokus. Die wachsenden Herausforderungen resultieren aus steigenden Verbraucheransprüchen, strengeren Hygienevorschriften und auch der Bedarf an Nachhaltigkeit prägen die Branche. Moderne Anlagen setzen auf energieeffiziente Prozesse, wie optimierte Pasteurisierungsverfahren und ressourcenschonende Abfülltechnologien, die Wasser- und Energieverbrauch erheblich senken.
Im Trend liegen digitale Lösungen wie KI-gestützte Qualitätsprüfungen und IoT-fähige Systeme, die eine lückenlose Prozesskontrolle gewährleisten. Besonders gefragt sind flexible Produktionslinien, die schnelle Umstellungen zwischen unterschiedlichen Getränkesorten ermöglichen, um die steigende Produktvielfalt zu bedienen. Mit diesen Entwicklungen wird die Getränketechnik zum Treiber für innovative, nachhaltige und wirtschaftliche Getränkeproduktion.
Nachfolgend finden Sie interessante Neuentwicklungen und Anwendungen in der Getränketechnik.
10.12.2024 | Die Unternehmen in der Getränkeindustrie müssen sicherstellen, dass sich ihre Anlagen für das Abfüllen, Etikettieren, Verpacken und Inspizieren von Flaschen und Dosen leicht sowie gründlich reinigen lassen. Das betrifft auch die Lineartechnik von Igus, die z. B. bei der Justierung und Bewegung von Abfüllköpfen, Etikettenspendern und Kamera-Systemen eingesetzt werden.
26.05.2024 | Die CIP-Reinigung ist ein Verfahren zur Reinigung von Prozessanlagen in der Lebensmittel-, Pharma- und Getränkeindustrie. Das Verfahren besteht darin, dass die Anlagen mit Reinigungsmitteln gespült werden, ohne dass diese demontiert werden müssen. Die Verfahrenstechnik Made by Jumo hat ihr Portfolio um eine umfassende Automatisierungslösung erweitert.
16.02.2023 | Zu seinem 75. Firmenjubiäum hat sich Jumo etwas ganz besonderes einfallen lassen: Ein eigenes Jubiläumsbier gebraut auf einer extra dafür entwickelten und hergestellten hocheffizienten Brauanlage, in der die für die Brauindustrie relevanten Jumo Komponenten eingebaut sind. Das Ergebnis ist ein goldgelbes, süffiges Pils mit einer angenehmen Bitternote.
11.05.2022 | Ein deutscher Winzer verwendet bei der Wein Abfüllung eine Reihe von Förderbändern, mit denen die Flaschen den Produktionsprozess durchlaufen. Jetzt konnte er seine Produktivität beim Transport der Flaschen verbessern, indem er die konventionelle Förderkette durch eine korrosionsgeschützte Neptune Rollenkette von Tsubaki ersetzt hat.
26.04.2022 | Angesichts des stetig wachsenden Bedarfs an Getränken in Milliardenhöhe müssen die Hersteller in ihrer Produktion hochzuverlässige Maschinen einsetzen, um die Nachfrage befriedigen zu können. Ein Getränkehersteller in den Niederlanden wandte sich auf der Suche nach einer zuverlässigen Antriebskette an Tsubaki, welcher eine spezielle Rollenkette vorschlug.
28.10.2019 | Mit der Neuentwicklung „Air Grip World“ zeigt Yaskawa eine Komplettlösung für das roboterbasierte Handling von Flaschen. Das System ermöglicht dabei sichere, flexible und schnelle Prozesse beim Be- und Entladen von Kästen oder Kartons. „Air Grip World“ kombiniert die patentierte Air Grip-Greifertechnologie nicht nur mit dem passenden Motoman-Roboter, sondern mit der kompletten erforderlichen Anlagenumgebung:
Greifer, Manipulator, Robotersteuerung, SPS, Bedienfeld (HMI) und Frequenzumrichter stammen allesamt vom Anbieter und ergänzen sich zu einer technisch einfachen und funktionierenden Lösung.
Die Zelle ist auf einer mobilen Plattform montiert. So kann das System nicht nur schnell in Betrieb genommen, sondern bei Bedarf auch einfach mit einem Stapler umgesetzt werden. Die Anlagenkapazität liegt bei 1200 Flaschen pro Stunde bzw. bei einem Karton pro Minute, wobei die Anlage selbst über einen Kartonaufrichter und eine Verschließeinrichtung verfügt. Damit eignet sich die platzsparende und flexibel einsetzbare Handlinglösung insbesondere für den Einsatz in kleineren und mittleren Betrieben.
Ein Sortiertisch mit optional einem oder zwei Robotern ermöglicht die automatisierte Zuführung von Einzelflaschen. Die patentierten Greifer lassen sich stabil und langlebig individuell konfigurieren und im seltenen Fall eines Defekts dank ihres modularen Aufbaus ganz einfach selbst warten und reparieren.
Wie schon viele Brauereien und Getränkehersteller nutzt auch die norwegische Roma Mineralvannfabrikk AS das Air Grip-Greifersystem inklusive Sortiertisch. Dabei kommen zwei Motoman-Robotermodelle zum Einsatz: ein 5-achsiger Schwerlastroboter Motoman SP800 mit 800 kg Traglast und ein 4-achsiger Palettierer Motoman MPL500 mit einer Kapazität von 500 kg. Durch die höheren Abfüllkapazitäten konnte das Unternehmen seinen Absatz um rund 30 % steigern.
18.09.2019 | Beyer Maschinenbau plant, entwickelt und baut effiziente Pack- und Palettieranlagen für die Getränke- und Lebensmittelindustrie. Die patentierte „Roba-DS“ Lamellenpaketkupplung von Mayr Antriebstechnik überträgt in diesen Anlagen präzise Drehmomente.
22.05.2018 | Die italienische ACMI S.p.A. ist auf die Herstellung modernster Abfüll- und Verpackungsanlagen spezialisiert. Für die Folienverpackungsmaschine der Serie „Fenix“ hat das Team von Schmersal Italia mit der Bolzenzuhaltung „AZM400“ eine Sicherheitslösung entwickelt.
17.05.2018 | Kennern und Genießern kommt bei Schottland der weltberühmte Single Malt in den Sinn. Pepperl+Fuchs sorgt mit für eine effiziente Prozesssteuerung bei der Herstellung des flüssigen Goldes, namens Whiskey, welches immer diversifizierter angeboten wird.
23.11.2017 | Um bei den wiederverschließbaren Deckeln für die von Xolution entwickelten Getränkedosen die Kunststoffkomponenten des Öffnungsmechanismus mit dem Aluminium des Deckels zu verbinden, galt es ein Fügeverfahren zu finden, das schnell und präzise arbeitet und kurze Taktzeiten für hohe Durchsatzraten ermöglicht. Nach umfangreichen Tests fiel die Wahl auf die Systeme zum Ultraschall schweißen aus dem Hause Telsonic.
Das XO-Verschlusssystem der Xolution GmbH mit Stammsitz in München eignet sich für alle Getränkedosengrößen. Anders als herkömmliche Getränkedosen, die nur einmal geöffnet werden können, haben die XO-versiegelten Ausführungen einen Öffnungsmechanismus aus Kunststoff, mit dem die Dose erneut verschlossen werden kann. Zudem ist ein manipulationssicheres Bändchen über dem Schieber angebracht.
Es reißt beim ersten Öffnen und garantiert dem Verbraucher, dass die Dose nicht zuvor schon geöffnet wurde. Um die Kunststoffkomponenten mit dem Aluminiumdeckel der Dosen zu verbinden, galt es ein Fügeverfahren zu finden, dass schnell und präzise arbeitet und kurze Taktzeiten für hohe Durchsatzraten ermöglicht. Schließlich werden die Deckel mit dem patentierten Verschluss heute bereits in Millionen-Stückzahlen an die Getränkeindustrie weltweit ausgeliefert. Und so fließt eine Mange an Erfahrung in die Features von den Produkten ein.
Nach umfangreichen Tests fiel die Wahl bei der Fügetechnik schlussendlich auf Ultraschallschweißsysteme aus dem Hause Telsonic. Dafür sprachen sowohl technische als auch wirtschaftliche Gründe:
Beim Ultraschallschweißen erzeugt ein akustisches Werkzeug hochfrequente Schallwellen. Durch sie werden die Moleküle der zu verbindenden Teile in Schwingung versetzt, was Wärme erzeugt, die die Materialgrenzen aufbricht und die Materialien miteinander verschmilzt. So entstehen hochfeste Verbindungen, die auch den 7 bar Innendruck der Getränkedosen standhalten.
Gleichzeitig ist das Verfahren schnell und umweltfreundlich, da es keine Zusatzstoffe braucht und damit das Recycling unterstützt. Der Prozess ist zuverlässig und sicher, da der Schweißvorgang nur von wenigen Parametern abhängt, die sich einfach einstellen und überwachen lassen.
Die Parameter sind die Schweißenergie, -kraft und -zeit sowie die maximale Leistung (Pmax). Auf diese Weise werden im ersten Prozessschritt vier kleine Pin-Dome zur Verbindung von Innen- und Außenschieber durch den Aluminiumdeckel hindurch schnell und dicht verschweißt. Im zweiten Schritt wird dann das Originalitätsband angeschweißt.
Das Ultraschall-Equipment besteht aus vier Komponenten, die Anlagenbauer leicht integrieren können: Dem Ultraschall-Generator, der die elektrischen Hochfrequenzschwingungen erzeugt, dem Konverter, der diese in mechanische Schwingungen umwandelt, einem Booster zur Verstärkung und der Sonotrode. Letztere leitet die mechanischen Schwingungen ins Werkstück ein. Konverter, Booster und Sonotrode sind mechanisch fest miteinander gekoppelt und akustisch in Resonanz aufeinander abgestimmt.
Dem Generator kommt eine Schlüsselfunktion zu, da er nicht nur die elektrischen Hochfrequenzschwingungen erzeugt, sondern auch im Sinne von Industrie 4.0 die Verbindung zur übergeordneten Automatisierungstechnik übernimmt. Über modernste Bussysteme können z. B. Schweißparameter angepasst und Resultate in Echtzeit ausgelesen werden.
Zudem lassen sich Anlagenkosten optimieren, weil zwischen unterschiedlichen Schwingeinheiten umgeschaltet werden kann. Die externe Sollwert-Vorgabe für Amplitude, Zeit, Energie und Pmax, sowie Soft-Start für große Sonotroden und Frequenz-Autotuning sind weitere Eigenschaften, die für eine hohe Prozessstabilität sorgen. Für die Fertigung der Dosenteckel mit dem wiederverschließbaren XO-Verschluss wurde damit die optimale Verbindungstechnik gefunden.
17.10.2017 | Sicherheits-Kupplungen schützen in Verpackungs- und Abfüllanlagen zuverlässig Personen und Material. Sie trennen An- und Abtrieb blitzschnell und verhindern so teure Schäden. Damit die Kupplung optimal zur jeweiligen Anwendung passt, hat Mayr Antriebstechnik ein breites Spektrum an Drehmomentbegrenzern entwickelt.
18.09.2013 | Für die Detektion aller Arten von Getränkeverpackungen bietet Baumer seine "Smart Reflect"-Technologie auch in Form der "Next Gen"-Sensoren O300 und O500 an. Diese Kombination sorgt für einen messbaren Mehrwert durch die Reduktion der Betriebskosten und durch maximale Prozesssicherheit. Smart Reflect ist die erste Lichtschranke, die ohne Reflektor arbeitet.
Der geschlossene Lichtstrahl wird dabei zum Beispiel mithilfe eines beliebigen Maschinenteils aufgebaut. Bei der physikalischen Unterbrechung dieser Lichtschranke durch ein Objekt schaltet der optische Sensor. Durch den nicht notwendigen Reflektor entfällt auch der sonst notwendige Aufwand für Montage, Inbetriebnahme und Ausrichtung des Reflektors. Der Sensor eignet sich somit bestens für den Einsatz im Abfüll- und Verpackungsbereich.
Praktisch und kostensparend präsentiert sich die Smart Reflect-Lichtschranke in Form der neuen O300 bzw. O500 Sensoren. Dazu gehört "q Target". Hier ist der Lichtstrahl des Sensors per Design immer gleich ausgerichtet. Das erlaubt eine einfachere und schnellere Montage. Vereinfachte Handhabung auch beim Teach-Verfahren:
Während ein herkömmlicher mechanischer Druckschalter mit beweglichen Teilen aufgebaut ist und dadurch auf Dauer Verschleißerscheinungen und Dichtigkeitsprobleme auftreten können, ist dies beim q Teach der neuen Baumer Serien ausgeschlossen. Die Berührung der Teachfläche mit einem beliebigen ferromagnetischen Werkzeug wie einem Schraubenzieher genügt bereits, um den Sensor zu programmieren.
Türzuhaltung | Sicherheitszuhaltung für Türen und Klappen
Speziell für den Einsatz in der Getränke- und Lebensmittelindustrie ist weiterhin die besonders sensible Variante des Smart Reflect erhältlich. Diese nimmt geringste Intensitätsänderungen wahr und detektiert auch hochtransparente Folien, Schalen und Flaschen.
Quellenangabe: Dieser Beitrag basiert auf Informationen folgender Unternehmen: Baumer, Igus, Mayr Antriebstechnik, Pepperl+Fuchs, Pilz, Schmersal, Telsonic, Tsubaki, Yaskawa.