Die moderne Fahrzeug-Karosserie setzt auf Leichtbaumaterialien wie Aluminium und hochfeste Stähle, um das Gewicht zu reduzieren und gleichzeitig die Sicherheitsstandards zu erhöhen. Diese Entwicklungen tragen maßgeblich zur Effizienzsteigerung bei und ermöglichen bessere Fahrdynamik. Im Interieur liegt der Fokus auf der Integration smarter Technologien und hochwertiger Materialien, die Komfort, Ästhetik und Benutzerfreundlichkeit verbessern.
Inhalt
23.09.2024 | Wie sich materialsparende und flexibel einsetzbare Lichtkonzepte im Automotive- Bereich umsetzen lassen, zeigt Leonard Kurz auf der Fakuma 2024. Der Experte für dekorative und funktionale Oberflächen präsentiert gemeinsam mit AMS-Osram erstmals eine Methode zur energieeffizienten Beleuchtung dekorierter Blenden im Automotive-Bereich, mit der kundenspezifische Lichteffekte dreidimensional in Szene gesetzt werden können.
Die In-Mold-Dekoration (IMD) und das Functional Foil Bonding (FFB) bilden die Basis für die Technologie. Das IMD-Verfahren ermöglicht es, Kunststoffteile in einem Schritt mittels Spritzguss zu formen und direkt zu veredeln, was den Produktionsprozess enorm effizient gestaltet. Mit dem FFB-Verfahren lassen sich darüber hinaus Mini-LEDs hochpräzise und automatisiert auf Folien platzieren. Als Post-Mold-Verfahren wird FFB ausschließlich auf fehlerfreien Bauteilen angewendet, wodurch der Materialausschuss erheblich reduziert wird.
In Kombination mit der Aliyostm-Technologie von Osram können Mini-LEDs mühelos auf veredelten Oberflächen in der Innenausstattung angebracht werden. Das gestattet flache, homogene Komponenten und einen und ästhetisch ansprechenden Look.
Die Aliystm-Technologie ermöglicht die präzise Anordnung von Mini-LEDs auf transparent wirkenden Metallleitungen, wodurch individuelle Formen und Animationseffekte in den Innenausstattungen realisierbar sind. Damit lässt sich alles von Standardbeleuchtungsfunktionen bis zu einzigartigen Bedienelementen mit Shy-Tech-Effekt umsetzen. Diese Kombination verbindet Funktionalität mit einem anspruchsvollen Design, das intuitiv bedienbar und optisch überzeugend ist. Die Technologie erlaubt eine segmentierte Lichtgestaltung und profitiert von der hohen Effizienz durch die Integration der fortschrittlichen Kurz-Verfahren.
Durch das Verfahren entfällt der Einbau eines separaten Lichtmoduls, was zu einem deutlich flacheren Bauteildesign führt. Mit der In-Mold-Dekoration (IMD) lassen sich zudem Tag-Nacht-Designs effizient umsetzen, ohne zusätzliche Arbeitsschritte. Die Methode eignet sich für Komponenten mit einer Verformung bis zu 2,5 D.
12.04.2023 | Die Herstellung von Mehrgelenkscharnieren für Spoilerkinematik und Verdeck kann kostspielig sein. Mit einem Igus Gleitlager aus tribologisch optimiertem Kunststoff ist eine wirtschaftliche und technisch überlegene Konstruktion möglich. Der neuartige Iglidur F300 ist sogar elektrisch leitfähig und kann sich durch das Kathodische Tauchlackierung (KTL)-Verfahren selbst kalibrieren.
09.01.2024 | Volkswagen setzt erneut Maßstäbe in der Automobilbranche. Mit einer Weltpremiere ist der Autobauer auf der Elektronik-Fachmesse CES 2024 in Las Vegas ins Rennen um die faszinierendsten technischen Neuentwicklungen der Automobilhersteller gegangen: Volkswagen integriert von nun an ChatGPT in aktuelle Modelle. Damit zieht die Künstliche Intelligenz ins Automobil ein.
31.03.2022 | Der bürstenlose Gleichstrommotor ist eine Schlüsselkomponente für viele Anwendungen im Fahrzeug. Man findet den nur etwa 5 cm kleinen EC Motor in Antrieb bis zur Lenkung. Schaeffler entwickelt und fertigt ab sofort Gleichstrommotoren in Bühl. Damit steigt der Automobilzulieferer in ein wachsendes Geschäftsfeld ein.
20.09.2020 | Eine 26 % leichtere Kopfstütze für den Kindersitz im Auto haben WissenschaftlerInnen der TU Chemnitz zusammen mit Avionaut und Polycomb entwickelt. Zudem haben sie die technischen Grundlagen erarbeitet, um die Kopfstütze Ressourcen schonend zu fertigen.
Der Kindersitz im Auto sollte besonders drei Kriterien erfüllen: hohe Sicherheit, geringes Gewicht und einfach handhabbar. ForscherInnen der Professur für Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung SLK der Technischen Universität Chemnitz haben sich dieser drei Punkte angenommen. Zusammen mit dem thüringischen Kunststoffunternehmen Polycomb und dem polnischen Kindersitzhersteller Avionaut haben sie in einer Forschungskooperation eine ultraleichte Kopfstütze entworfen. Diese bietet zudem eine bessere Crashperformance und wurde hinsichtlich Bauteilproduktion optimiert.
Im Rahmen der Grundlagenuntersuchung wurde ein umgeformtes Organoblech zur lokalen Versteifung der Kopfstützen entwickelt. „Organobleche sind Fasergewebe, die von einer Kunststoffmatrix umschlossen sind. Sie zeichnen sich durch ihre besondere Steifigkeit, Festigkeit sowie ihr geringes Gewicht aus. Sie eignen sich somit sehr gut für den Leichtbau wie im Automobil- oder Flugzeugbau“, erläutert Norbert Schramm, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur SLK.
Polycomb war in der weiteren Entwicklung für das Spritzgießen zuständig. Hier wurde die Preform, also der Rohling des sich in der Herstellung befindenden Bauteils gefertigt. Dazu gehört auch die Trägerplatte der Kopfstützen, welche der Integration in die Rückenlehne des Sitzes dient.
Tracking-System für Kindersitze auf Basis von RFID und TBEN-S
Avionaut gab als Auftraggeber die geeigneten Materialien vor und realisierte die Überschäumung der Kopfstütze. Sie erfolgte mit Schaumperlen aus thermoplastischen Kunststoffen durch das energiesparende Partikelschaum-Verbund-Spritzgießen. Zudem übernahm man hier die Fertigstellung eines Demonstrators.
Die neue Kopfstütze vom Kinder Autositz in der Gewichtsklasse von 9 bis 36 kg ist nun 26 % leichter als ein vergleichbares Standardbauteil. Gefördert wurde die Technologieentwicklung durch die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) und durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMW i) im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM).
Beim Partikelschaum-Verbund-Spritzgießen PSVG handelt es sich um einen gekoppelten Prozess. Zunächst wird ein Einleger aus einem Organoblech in einem Spritzgießwerkzeug mit Wendeplatte umgeformt und mit einer kurzglaserverstärkten Kunststoffmatrix hinterspritzt. Die entstandene Preform wird dann auf der Maschine in ein zweites Werkzeug gedreht und überschäumt.
IR- und UV-Strahler für hochwertiges Autointerior
Weil weder Zwischenlagerung, Abkühlung und erneute Aufwärmung erforderlich sind, ist dieses Fertigungsverfahren besonders ressourcenschonend. Die im ersten Schritt eingebrachte Wärmeenergie kann im zweiten Schritt weiter genutzt werden. Der Grundgedanke der bivalenten Ressourceneffizienz hat hierbei Anwendung gefunden. Er entspricht dem Leitbild des Exzellenzclusters Merge der TU Chemnitz. Merge hat es sich zum Ziel gesetzt, in Nutzung und Produktion Energie einzusparen. Die zusätzliche Einsparung im Herstellungsprozess wird erzielt, indem das Bauteil einbaufertig aus dem Werkzeug kommt.
Die Überführung des Fertigungsprozesses der Kopfstützen für Kinder Autositze in einem Schritt und die Bauteilkonstruktion bieten mehrere Vorteile für Hersteller und Anwender. Montageschritte und Energie in der Produktion lassen sich durch PSVG einsparen. Die Komponenten des Endproduktes halten besser zusammen. Das deutlich verringerte Gewicht führt zu weiteren Energieeinsparungen beim Transport. Das Handling beim Ein- und Ausbau des Kindersitzes wird erleichtert.
Aus der Wirtschaftlichkeit der Kopfstütze gewonnene finanzielle Einsparungen können an den Verbraucher weitergegeben werden. Der Transfer der Ergebnisse des Forschungsprojektes zur Herstellung der ultraleichten Kopfstütze in die Praxis obliegt nun dem Kinder Autositz Hersteller.
08.06.2020 | Im Auto der Zukunft werden Displays und Anzeigeinstrumente im Fahrzeug Armaturenbrett eine ganz neue Rolle einnehmen. Sie werden zu Infotainment-Systemen, welche die Insassen mit der Außenwelt vernetzen und Informationen oder Unterhaltung bieten. Der Auto Innenraum wird daher mobil und multifunktional sein. Covestro hat nun ein Displaykonzept für das künftige Auto-Cockpit entworfen.
Wir werden den Auto Innenraum zunehmend als Wohn- und Arbeitsraum nutzen. Innovationstreiber dieser Entwicklung ist die Interaktion zwischen Mensch, Auto und Umgebung. Die wesentliche Komponente dieser Interaktion ist das Display. Die Ansprüche an Funktionalität und Design wachsen ständig.
Um diese Herausforderung als Chance zu begreifen, sind neue Konzepte im Displaydesign und eine gute Integration im Auto Cockpit gefragt. Gemeinsam mit einem Industriepartner hat Covestro ein Displaykonzept erarbeitet. Es soll den gestiegenen Anforderungen hinsichtlich optischer Qualität, Widerstandsfähigkeit und Design gerecht werden. Die aus dieser Zusammenarbeit entstandene nahtlose Schnittstelle zwischen Mensch und Auto ist das bisher größte dreidimensionale Oled-Display.
Bei dem Display für das Auto Cockpit wurden zwei Covestro Werkstoffe eingesetzt: das Polycarbonat Makrolon Ai und die Polycarbonatfolie Makrofol. Beides sind thermoplastische Produkte. Sie lassen sich zu geometrisch herausfordernden Bauteilen in guter Qualität mit hoher Langlebigkeit verarbeiten. Die hohe optische Reinheit der Polymere gewährleistet strahlend klare Farben des Oled-Displays ohne Bildverzerrung durch die geschwungenen Oberflächen.
Selbstfahrende Autos aus Sicht eines Automobilzulieferes
In der Fertigung dieser hochkomplexen Bauteile greift Covestro auf seine langjährige Erfahrung in der Prozessentwicklung zurück. Für die Oberflächengestaltung und Haltbarkeit sorgt eine ausgeklügelte Kombination von Herstellungstechnologien. Oberfläche, Form, Optik und Haptik des Bauteils lassen sich individuell an die Kundenwünsche anpassen.
11.03.2020 | Licht ist nicht gleich Licht: Wie Scheinwerferlicht die Fahrbahn ausleuchten dürfen, ist regional unterschiedlich geregelt. In den USA darf zum Beispiel das Abblendlicht eines Automobils beide Fahrspuren weiter in die Ferne ausleuchten. Hingegen liegt der der Fokus in der EU stärker auf der Ausleuchtung der eigenen Fahrspur und der Minimierung der Blendung für andere Verkehrsteilnehmer. Hella stellt jetzt einen Scheinwerfer vor, der globale Anforderungen abdeckt.
Um die jeweils vorgegebene Lichtverteilung sicherzustellen, sind für Fahrzeugscheinwerfer je nach Einsatzgebiet unterschiedliche Optiksysteme zu entwickeln und zu fertigen. Unter Berücksichtigung von Rechts- und Linksverkehr können für ein weltweites Fahrzeugmodell somit bis zu zwölf technisch unterschiedliche Scheinwerfer erforderlich sein.
Mit dem neuen Welt Scheinwerferlicht von Hella für einen global aufgestellten Premiumhersteller wird diese Variantenvielfalt überflüssig. So wird das Licht in diesem Fall über ein baugleiches Lichtmodul SSL 100 ausschließlich softwaregesteuert angepasst. Die digitale Steuerung kann jeden Pixel einzeln aktivieren. Die gesamte Lichtverteilung kann die jeweils regionalen Bestimmungen abbilden. So leuchtet der baugleiche Scheinwerfer beispielsweise einen Verkehrskreisel im Rechts- oder Linksverkehr optimal aus und verhindert, dass der Gegenverkehr geblendet wird.
Hella arbeitet konsequent an der Digitalisierung des Lichts und wird perspektivisch die gesamte Bandbreite der LED Scheinwerfer von 100 Lichtpixeln bis zu hochauflösenden SSL | HD Technologien mit Zehntausenden Lichtpixeln digital abdecken. „Mit unseren neuartigen Scheinwerfermodellen haben wir eine technische Basis, um sämtliche Lichtfunktionen durch Software zu realisieren und sie regionalen Erfordernissen flexibel anzupassen.
Flüssigdichtung direkt auf Automobil Bauteile dosieren
Dazu zählen auch Zusatzfunktionen wie das blendfreie Fernlicht oder projizierte Orientierungslinien auf der Fahrbahn“, sagt Dr. Michael Kleinkes, verantwortlich für die globale Lichttechnik-Entwicklung bei Hella. „Dadurch können wir unseren Entwicklungsprozess weiter beschleunigen und die erforderlichen Aufwände für Entwicklung, Produktion und Logistik regionaler Scheinwerferlichter reduzieren.“
Mit dem Modul SSL 100 hat Hella die intelligente Lichtsteuerung nun erstmals für einen global aufgestellten Automobilhersteller vollständig umgesetzt. Die Serienfertigung des Scheinwerferlichts wird Mitte des Jahres im mexikanischen Werk in Irapuato und Ende des Jahres im Werk im chinesischen Jiaxing aufgenommen.
20.10.2017 | Basecab 2move ist ein Vollauszug für den Kofferraum des Land Rover Discovery, der dessen gesamte Auszugslänge auch bei umgelegter Rücksitzbank ausnutzt. Er erhält die normale Kofferraumgröße und bietet zusätzlich die volle Durchlademöglichkeit. Möglich wird das dank der großen Steifigkeit und hohen Tragzahlen der „Hegra Rail“ Teleskopschienen von Rollon.
25.10.2016 | Die Magnetsensorik von MS-Schramberg kommt insbesondere in der Automobilindustrie in verschiedenen Anwendungen zum Einsatz. Hier stellen Magnetfeldsensoren das reibungslose Funktionieren zum Beispiel von Airbags, Motorsteuerungen oder Antiblockiersystemen sicher. Für den Bereich Lenkwinkelsensorik präsentiert das Unternehmen zudem Messzahnräder mit integrierten Magneten für ein spielfreies Getriebe.
Der Hersteller hat diese Komponente gemeinsam mit einem Kunden entwickelt. Sie besteht aus zwei Einzelzahnrädern, die über eine Feder elastisch verbunden sind. Die Produktion der Zahnräder inklusive der integrierten Magnete, die Herstellung der Feder und die Montage des kompletten Zahnrades erfolgt auf einer von dem Magnetspezialisten konzipierten, vollautomatischen Anlage.
Zu den Exponaten gehören auch Sensormagnetringe (Bild). Diese werden unter anderem zur Drehzahl- und Drehwinkelerfassung eingesetzt. Bisher wurden alle Sensormagnete wegen der hohen Sprödigkeit zunächst auf Trägerbuchsen aus Metall oder Kunststoff aufgespritzt.
Diese Komponente wurde anschließend beim Kunden auf die Motorwelle aufgepresst. Durch ein neues, flexibleres Magnetcompound mit besseren Eigenschaften in Bezug auf Dehnung und Zugfestigkeit kann jetzt auf die Trägerbuchsen verzichtet werden.
06.01.2012 | In der Kategorie Automotive gewinnen Technische Bürsten zunehmend an Bedeutung: In den Autos selbst werden Mink Faserlösungen als Sichtschutz, Schmutz-Abdichtung, zum Abdecken der Cabrioverdeckmechanik oder als Sicherheitszubehör gegen Marderbisse eingesetzt. In der Kfz-Produktion sind die vielseitig verwendbaren Bürsten ebenfalls in vielen Bereichen zu unersetzlichen Helfern geworden wie dieser Artikel zeigt.
Quellenangabe: Dieser Beitrag basiert auf Informationen folgender Unternehmen: AMS Osram, Covestro, Hella, Igus, Leonard Kurz, Mink, MS Schramberg, Rollon, Schaeffler, TU Chemnitz, Volkswagen.
Angela Struck ist Chefredakteurin des developmentscouts und freie Journalistin sowie Geschäftsführerin der Presse Service Büro GbR in Ried.