Epoxidharz Klebstoff, auch Epoxy Kleber, wird als Konstruktionsklebstoff eingesetzt, der besonders fest und widerstandsfähig selbst unter hohen Temperaturen ist. Die Verbindungen der 1K oder 2K Klebstoffe sind vibrationsbeständig, schwingungsfest und stoßfest. Der Konstrukteur ist mit einem Epoxidharz Kleber sehr flexibel und kann auch unterschiedliche Werkstoffe miteinander verkleben. Wir stellen Ihnen hier die Epoxidharzkleber Neuheiten vor:
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17.01.2023 | Ausgelegt auf den Einsatz in Elektrotechnik, Beheizungstechnik und Metall Verarbeitung sind die zweikomponentigen Vergießmassen und Klebstoffe von Kager. Beim Epoxy Kleber Typ 4439 handelt es sich um einen bernsteinfarbenen Zwei Komponenten (2K) Epoxidharzkleber, der sich zum Kleben bis 150 °C und zum Vergießen bis 250 °C eignet. Der Epoxidkleber bietet nach der Mischung eine Viskosität von 1500 mPas.
Nach Auftrag und Trocknung hat die Verbindung eine hohe mechanische Festigkeit. Der Epoxidharzklebstoff ist typischerweise zum Verkleben und Vergießen von Metall und Glas sowie technischem Kunststoff und Keramik geeignet. Nach der Aushärtung erweist sich der Epoxy Typ 4439 als beständig gegen Dieselöl, Motoröl, Hydrauliköl und Heizöl sowie Benzin, Aceton, Ammoniak, Glycerin, Glykol, Xylol und Tolucol. Auch gegen verdünnte Säuren und Laugen ist der Epoxidharzkleber beständig.
Aufgrund dieser Eigenschaften und seiner Kompatibilität mit technischen Keramiken kommt dieser Epoxidharzkleber häufig in Kombinationen mit den Vergussmassen Ceramacast 586 und Ceramacast 645N von Kager zum Einsatz. Klebstoffe und Vergussmassen gibt es auch in kleinen Mengen.
12.04.2021 | Delo stellt einen Kleber mit einer außergewöhnlich hohen Temperaturfestigkeit vor. Der "Monopox HT2999" erzielt bei Temperaturen von 180 °C Festigkeiten von 20 MPa. Das ist viermal so viel wie es der Vorgänger-Klebstoff konnte. Entwickelt wurde der Epoxidkleber insbesondere für den Maschinenbau und die Automobilindustrie. Hochtemperaturbeständige Klebstoffe werden vor allem für Verbindungen in der Leistungselektronik und in Elektromotoren nachgefragt. Allerdings zeigen viele Kleber bei Temperaturen über 150 °C einen deutlichen Leistungsabfall. Der Strukturklebstoff Monopox HT2999 wurde deshalb für diesen Temperaturbereich konzipiert.
Besonders optimiert ist der Klebstoff für das Verkleben von Magneten in Elektromotoren. Die Druckscherfestigkeit von Magnetmaterial- (NdFeB) Verklebungen beträgt bei 180 °C selbst nach 10.000 h Lagerung 20 MPa. Dabei ist die Verbindung thermisch langzeitstabil. Die maximale Betriebstemperatur bei Elektromotoren beträgt oft 180 °C, weil sich die leistungsstarken Seltenerdmagnete bei höheren Temperaturen entmagnetisieren. Erfordert die Anwendung eine Beständigkeit für noch höhere Temperaturen, ist der Strukturkleber sogar bis 220 °C einsetzbar.
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Eine weitere wichtige Eigenschaft des Klebstoffs ist die elektrische Isolierung. Sie minimiert Wirbelströme in Elektromotoren, reduziert so die Wärmeentwicklung und ermöglicht höhere Motorleistungen. Der auf Epoxid Harz basierende Kleber ist zudem mit integrierten Abstandshaltern bzw. Spacern ausgestattet. Sie stellen bei segmentierten Magneten automatisch einen einheitlichen und sehr dünnen Klebspalt von 50 µm sicher. Damit kann mehr Magnetmaterial zum Einsatz kommen, was zur Motoreffizienz beiträgt.
Das Epoxidharz ist einkomponentig, grau und pastös. Die Aushärtung bei 150 °C im Umluftofen dauert nur 10 min. Gegenüber bisherigen Hochtemperatur Klebstoffen mit einer Aushärtungszeit von 30 bis 40 min bei 150 °C spart der Kleber so Zeit und Energie.
18.08.2020 | 3M hat sein Sortiment an Scotch-Weld 2K Konstruktionsklebstoffen auf Epoxidbasis um die zwei Klebstoffe DP 100 Plus und DP 420 NS erweitert. Beide eignen sich sehr gut zum Fügen unterschiedlicher Werkstoffe. Ihre Verbindungen bieten eine hohe strukturelle Festigkeit und sind sehr belastbar. Problemlos fügen die Epoxy Kleber unterschiedliche Werkstoffe miteinander wie Metall, Kunststoff, Glas, Keramik und Holz. Die Verbindungen sind scherfest, schälfest und schlagfest.
Der 3M Scotch-Weld 2K Konstruktionsklebstoff auf Epoxidbasis DP 100 Plus ist flexibel. Dank der sehr kurzen Verarbeitungszeit bei Raumtemperatur von nur 3 min eignet sich der Kleber für schnelle Prozesse. Schon nach 20 min erreicht er Handfestigkeit. In ausgehärtetem Zustand ist er flexibel und starken dynamischen Belastungen und Vibrationen aussetzbar. Der transparente Klebstoff hat außerdem gute thermische Eigenschaften und eignet sich für den Einsatz in Automobilindustrie und Spezialfahrzeugbau, Metallverarbeitung sowie Sportartikelproduktion oder Schmuckherstellung.
Der 2K Konstruktionsklebstoff 3M Scotch-Weld DP 420 NS ist schlagfest und basiert ebenfalls auf Epoxidharz. Die Verarbeitungszeit bei Raumtemperatur beträgt 15 bis 20 min, was ausreichend Zeit ist, um Fügeteile exakt zu positionieren. Nach weiteren 40 min erreicht der Kleber Handfestigkeit. Die Verbindungen sind auch unter herausfordernden Bedingungen maximal fest, gut alterungsbeständig, witterungs- und ermüdungsbeständig. Der DP 420 NS eignet sich für das Fügen von schweren Lasten in der Metallurgie wie für die Gelenkmontage. Er erfüllt die Anforderungen der UL 94 HB. Es gibt ihn in Kartuschen und als Fassware.
Die beiden Konstruktionsklebstoffe werden in nur einem Arbeitsgang dosiert, gemischt und aufgetragen. Die statische Mischdüse garantiert eine perfekte Durchmischung und damit Klebverbindungen von konstant hoher Qualität.
01.03.2019 | Delo hat eine Vergussmasse entwickelt, die eine sehr hohe Medien- und Temperaturbeständigkeit aufweist. Zudem sorgt „Monopox GE6515“ durch eine optimierte Aushärtungszeit für eine Beschleunigung von Fertigungsprozessen. Besonders eignet sich das Produkt für den Verguss von elektronischen Bauteilen für Automotive-Anwendungen.
Monopox GE6515 ist ein einkomponentiges, rein warmhärtendes Epoxidharz. Die Vergussmasse erreicht selbst bei hohen Temperaturen eine sehr hohe Festigkeit. Auf Aluminium und bei 150 °C liegt diese bei 20 MPa; im oberen Temperatureinsatzbereich von 200 °C sind es noch 14 MPa.
Das Produkt haftet zudem sehr gut auf Materialien wie FR4, FA und Kupfer und wurde speziell für den Verguss von elektronischen Bauteilen entwickelt. Auch weist der Klebstoff eine hohe Beständigkeit gegenüber Chemikalien wie Ölen, Säuren oder Kraftstoffen auf.
Die Vergussmasse besitzt darüber hinaus einen an die üblicherweise im Automobilbereich verwendeten Materialien angepassten Wärmeausdehnungskoeffizienten (CTE). Dieser liegt bis zur Glasübergangstemperatur (Tg) von 155 °C bei 23 ppm/K und oberhalb von Tg bei 48 ppm/K. Ein geringer CTE ist besonders für Anwendungen erforderlich, bei denen ein Verzug unter Temperatureinfluss vermieden werden soll.
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Die Aushärtung der Vergussmasse erfolgt im Umluftofen bei Temperaturen zwischen +90 °C und +150 °C. Bei 130 °C ist das Epoxidharz bereits nach 15 min vollständig ausgehärtet, wodurch sich Prozesse in der Fertigung beschleunigen lassen. Die Verarbeitungszeit beträgt eine Woche.
18.12.2018 | Mit dem neuen flammgeschützten Strukturklebstoff „Duopox AB8162“ sorgt Delo für schnellere Prozesse in der Fertigung von Verkehrsflugzeugen. Der zweikomponentige Epoxidharzklebstoff wurde speziell für strukturelle Leichtbauverbindungen im Flugzeuginnenraum entwickelt. Dabei hat man auf einen schnellen Festigkeitsaufbau geachtet.
Duopox AB8162 härtet bei Raumtemperatur aus, ist aber für temperaturbeschleunigtes Aushärten optimiert. So sind bei einer Temperatur von 60 °C nur 15 min Aushärtezeit notwendig, um die Funktionsfestigkeit von ≥10 MPa zu erreichen. Damit ist ein Weiterverarbeiten der Bauteile bereits nach dieser kurzen Zeit möglich.
Der Kleber wird universell eingesetzt und findet u. a. als Beschichtung oder beim Verkleben von Insert Befestigungselementen Verwendung. Mit seiner beige-gelblichen Farbe ist er optisch an Honeycomb-Sandwichpanels angepasst, die in der Produktion von Flugzeugen häufig zum Einsatz kommen.
Der Kleber bietet konstant hohe Festigkeiten unter Temperatureinfluss und nach Alterung sowie eine sehr gute Medienbeständigkeit wie gegenüber Skydrol. Das flammgeschützte Produkt erfüllt die Anforderungen von FST-Tests nach CS/FAR Part 25 §25.853 (a)(1)(ii) sowie der Airbus-Norm ABD0031. Darüber hinaus handelt es sich um ein CMR-freies Produkt.
18.07.2018 | An der TU Wien wurde eine Spezialformel für ein Epoxidharz entwickelt. Es kann für faserverstärkte Komposite im Flugzeug-, Auto- oder Schiffsbau eingesetzt werden und eignet sich sogar für Unterwassersanierungen. Innerhalb von Sekunden kann sich das neue Material völlig verändern.
26.09.2016 | Mit dem Epoxidharz-Klebstoff Typ 4439 hat Kager ein Zweikomponenten System im Sortiment, das sich überaus vielseitig für verbindungs- und vergusstechnische Aufgaben einsetzen lässt. In der praktischen Anwendung zunächst sehr fließfähig, härtet es nach wenigen Stunden bis auf eine Shore-Härte D80 aus. Außerdem eignet sich der Klebstoff für zahlreiche verschiedene Material Kombinationen.
Der Zweikomponenten Reaktionsklebstoff Epoxy 4439 deckt aufgrund seiner chemisch-physikalischen Eigenschaften ein sehr großes Anwendungsgebiet ab. In einem weit gefassten Temperaturbereich von -40° bis +250 °C lässt er sich sowohl als Klebstoff als auch als Vergussmaße einsetzen. Da er nach der Mischung seiner beiden lösungsmittelfreien Komponenten A und B über eine sehr niedrige Viskosität – also hohe Fließfähigkeit – von 1500 mPas verfügt, dringt er während der Applikation problemlos auch in dünne Spalte und feine Risse ein.
In dieser Funktion kann der Epoxy 4439 als hochwirksames Fügemittel für Aufgaben in der Baugruppen-Montage oder in der Instandhaltung dienen. Da er sich hierbei zudem für zahlreiche Werkstoff-Kombinationen von Metallen, Technischen Gläsern, Technischen Keramiken sowie auch vielen Duromeren und Thermoplasten eignet, wird er derzeit unter anderem von Anwendern in der Automobil- und Windkrafttechnik eingesetzt.
Als Vergussmaße eignet sich der Epoxy 4439 vor allem für Anwendungen in der Elektronik und Elektrotechnik. Die niedrige Viskosität des gelblich-transparenten Harz Härtergemisch stellt sicher, dass selbst enge Zwischenräume dicht ausgefüllt werden. Beim Vergießen härtet der Klebstoff bis auf eine Shore-Härte von D80 aus. So bietet er elektronischen und elektrotechnischen Baugruppen eine schützende und mechanisch belastbare Ummantelung.
Praktisch anwenden lässt sich der Kleber problemlos bei Zimmertemperatur, wobei seine beiden Komponenten Harz und Härter gut zu durchmischen sind. Das geschieht am besten mittels Rührgerät. Beim Kleben wird der Mix gleichmäßig auf die zu verklebenden Oberflächen aufgetragen und härtet dann nahezu schwundfrei aus.
Quellenangabe: Dieser Beitrag basiert auf Informationen folgender Unternehmen: 3M, Delo, Kager.
Angela Struck ist Chefredakteurin des developmentscouts und freie Journalistin sowie Geschäftsführerin der Presse Service Büro GbR in Ried.