Die hier vorgestelle Spanntechnik dient zum Fixieren und Halten eines Werkstücks in Vorrichtungen, Werkzeug-Maschinen oder Bearbeitungszentren. Spannbacke, Spannzange, Schnellspanner, Spannplatte, Spanndorn & Co. müssen sicher, präzise und zuverlässig beim Fräsen, Drehen, Schleifen und sonstigen Bearbeiten von Werkstücken funktionieren. Nachfolgend finden Sie Neuentwicklungen verschiedener Hersteller:
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21.11.2023 | Das Heinrich Kipp Werk präsentiert zwei neue Schnell- und Kraftspanner mit schwarzer Oberfläche. Konzipiert für den Einsatz in der optischen Messtechnik fixieren sie das Werkstück während der photometrischen Messung.
Die mattschwarze Oberfläche verhindert Reflektionen beim optischen Fotografieren und Vermessen. Äußere Lichteinflüsse, die während des Messvorgangs zu Spiegelungen führen können, werden kompensiert. Die Spannspanner sind aus brüniertem Stahl gefertigt.
Mit einem Griff aus schwarzem ölbeständigen Kunststoff werden sie geöffnet und geschlossen. Ihr Einsatz kann horizontal oder vertikal erfolgen. Beide Bauformen gibt es in jeweils drei Größen mit einem waagerechten Fuß und einer verstellbaren Andruckspindel.
Das Portfolio der Kipp Schnell- und Kraftspanner enthält Schubstangenspanner, Pneumatikspanner, Kniehebelspanner und inhouse entwickelte Schnellspanner. Die langlebigen Schnellspanner haben einen ergonomischen und bedienerfreundlichen Griff. Die spezielle Oberfläche macht die Spanntechnik beständig gegen Korrosion. Mit dem konischen Spannarm im U-Profil ist die besonders stabil. Die innovativen Schnellspanner gibt es auch mit Sicherheitsverriegelung, die dafür sorgt, dass sich der Griff erst nach dem Lösen der Verriegelung betätigen lässt.
Das Zubehör umfasst u. a. verstellbare Spannstücke für Schnellspanner mit Kraftsensor, Steckverbinder mit Schraubanschluss, Befestigungswinkel, Kunststoffgriffe und Schutzkappen, Adapterblöcke und Adapterplatten sowie Klemmscheiben für Andruckspindeln.
05.09.2023 | Die Spanntop Spannfutter-Technologie, die in den 1970er Jahren von Hainbuch erfunden wurde, revolutionierte die Welt der Werkstückspannung und setzte neue Maßstäbe. Heute folgen viele Anbieter diesem Vorbild.
Die sechseckige Geometrie des Toplus Spannfutters haben die Entwickler dann auch auf den Spanndorn Maxxos übertragen, um eine noch größere Steifigkeit bei höheren Übertragungskräften zu gewährleisten. Hainbuch führt die Innovation weiter und stellt auf der EMO Messe erstmals den Maxxos T212 Spanndorn vor.
Im Unterschied zum bewährten Vorgängermodell Maxxos T211 kommt der Spanndorn T212 ohne Zugbolzen aus. Das prädestiniert ihn besonders für Werkstücke mit Sacklochbohrungen oder begrenzten Spannlängen. Durch den Verzicht auf einen Zugbolzen bleibt mehr Spannlänge erhalten.
Mit seiner sechseckigen Pyramidenstumpf-Form bietet der Maxxos T212 gegenüber runden Spanndornen nicht nur eine um 25 % höhere Haltekraft, sondern auch eine teilweise verdoppelte Drehmomentübertragung. Diese Weiterentwicklung ist ideal für höchste Anforderungen in der Zerspanungstechnik.
05.05.2023 | Mit dem Vero-S Baukasten von Schunk können Werkstück und Spannvorrichtung voll automatisiert und schnell in der Maschine fixiert, positioniert und gespannt werden. Der Abfragesensor Vero-S AFS3 IOL gibt dabei Auskunft über drei Spannzustände der Module.
Beim automatisierten Spannen hilft der neue Sensor über Unsicherheiten hinweg, indem er mehr Transparenz in den Spannvorgang bringt. Über ein IO-Link-Signal meldet der Sensor zuverlässig, wie es um die Spannschieberstellung steht.
Der Anwender erfährt, ob das Modul „geöffnet“, „gespannt ohne Spannbolzen“ oder „gespannt mit Spannbolzen“ ist. Eine LED-Leuchte visualisiert den Spannzustand der Spannsysteme und bietet zusätzliche Bediensicherheit.
Die Komponente ist mit Spannmodulen der Serien NSE3 138, NSE3 99 und NSE3 100-75 kombinierbar. Ein induktiver Näherungssensor zeigt an, ob sich über den Modulen eine Palette befindet. Dieses smarte Zusammenspiel des elektronischen Abfragesystems bietet Anwendern die Sicherheit, die sie beim automatisierten Werkstück einspannen benötigen. Eine pneumatische Spannschieberabfrage ist nicht nötig.
Neben der bequemen Visualisierung des Satus der Spannwerkzeuge sind diese einfach programmierbar: Der Teachvorgang des Vero-S AFS3 IOL erfolgt über die standardisierte IO-Link-Schnittstelle und geht schnell. Auch lassen sich viele Prozessdaten über die Schnittstelle erfassen. Dabei arbeitet der Sensor mit einer Nenn-Spannung von 24 V. Er ist einfach montierbar außerhalb der Spannmodul-Auflage.
02.09.2022 | Der IMI plc Bereich Norgren präsentiert die hochflexible Spannbacke Adaptix. Die neue Spanntechnik ist einfach und schnell an jede Teilegeometrie anpassbar und überträgt dabei die notwendigen Spannkräfte. Dadurch und durch die vielen Kombinationsmöglichkeiten mittels verschiedenster Fingeraufsätze und Spannstifte reduzieren sich die Rüstzeiten erheblich.
Die Spannbacke ist frei konfigurierbar und bietet je nach Einsatz und Material viele Spannmöglichkeiten für fast jede Fertigung. Alexander Mokry, Solution Engineer bei Adaptix meint: "Gerade im Prototypenbereich und in der Einzelfertigung ist oft ein hoher Aufwand zum prozesssicheren Spannen eines Werkstücks nötig. Bei entsprechendem Teilespektrum lassen sich mit der Adaptix Spannbacke enorme Rüstzeiten einsparen."
Das Spannsystem sei die erste universelle Lösung, welche sich an jede Teileform anpassen lässt und dabei dieselben Spannkräfte und Wiederholgenauigkeit wie ein herkömmliches Spannsystem bietet. Der Bedarf an einem umfangreichen Backenbestand wird eliminiert. Alle Fingeraufsätze und Spannmaterialien sind vollständig austauschbar.
17.08.2022 | Das Mehrfach Spannsystem von Kipp dient dem zuverlässigen Spannen unterschiedlicher Werkstücke. Es gestattet sehr hohe Spannkräfte und eignet sich für alle Losgrößen. Die Präzisionsverzahnung bietet eine exakte Wiederholgenauigkeit. Ein Umbau von Einfach- zu Mehrfachaufspannungen ist schnell und einfach möglich. Auf der AMB 2022 wird der Mehrfachspanner Systembreite 50 vorgestellt.
Das Mehrfach Spannsystem besteht aus variablen Elementen wie Anschlägen, Spannschienen und Keilspannern mit oder ohne Festbacke. Diese sind miteinander kombinierbar. Spannschienen gibt es in 130, 300, 400, 500, 600 und 700 mm Länge. Mehrere Spannschienen hintereinander erweitern Spannbereiche in der Länge. Bei einer Montage nebeneinander hingegen können Spannbereiche für große Werkstücke verbreitert werden.
Mit Keilspannern lassen sich Werkstücke doppelseitig, Modelle mit Festanschlageinseitig spannen. Dank Präzisionsverzahnung können Festbacken hochgenau positioniert sowie sicher und exakt befestigt werden. Mittels Anziehen der Befestigungsschraube wird die Spannschiene formschlüssig verbunden. Festbacken gibt es in geriffelten, glatten und abgesetzten Varianten. Das Spannsystem ES ist schmal gebaut und prädestiniert für Aufspannungen mit kleineren Werkstücken und größeren Stückzahlen. Festbacken vom Typs DS haben zwei Befestigungsschrauben und finden Einsatz bei größeren Bearbeitungskräften.
Spannschienen lassen sich über verschiedene Schnittstellen befestigen. Es gibt einen seitlichen Spannrand für Spannpratzen, welche sich an jeder beliebigen Position befestigen lassen. Zudem sind Durchgangsbohrungen für genormte Zylinderschrauben und Aufnahmebohrungen für gängige Nullpunkt Spannsysteme mit Systemabständen von 96 und 200 mm vorgesehen. Die Befestigung über Richtnuten ist für T-Nutentische über Passbohrungen für Rastersysteme mit Bohrungsabstand 40 und 50 mm vorgesehen. Ein umfangreiches Zubehör steht zur Verfügung wie Auflageleisten, Aufsatzbacken oder Werkstückanschläge.
17.08.2022 | Der Kippflexx Spanner ist als "Zwei in Eins" Spannsystem als Rohteil und für die Niederzugspannung einsetzbar. Die patentierte Niederzugfunktion eignet sich für vorbearbeitete Werkstücke. Durch den symmetrischen Aufbau der Spanntechnik zentriert sich das Werkstück mittig. Das ergibt eine hohe Wiederholgenauigkeit.
Das Spannsystem lässt sich wie ein Standard Schraubstock einsetzen. Ein besonderes Merkmal ist die bedienerfreundliche Schnellverstellung über Handkurbeln. Beim Rohteil drücken sich Spannbacken mit Pins formschlüssig in das Material und spannen das Werkstück. Zeitintensives Vorprägen entfällt.
Zwei Ausführungen stehen zur Verfügung. In dem neuen Spannsystem mit einer Breite von 90 Millimeter für kleinere Maschinentische lassen sich Werkstücke mit Abmessungen um die 100 mm frei zugänglich an der Außenkontur bearbeiten. Die Auflagehöhe beträgt hier 155 mm. Der größere 125 mm breite Spanner hat eine Auflagehöhe von 180 Millimeter.
Das gilt es beim Einbau von Sicherheitsbremsen zu beachten
Der Zentrischspanner eignet sich damit optimal für das Werkzeug auf 5-Achs-Fräsmaschinen. Eine Flachführung macht das Spannelement mit einer außergewöhnlich hohen Spannkraft von 52 kN stabil und steif. Für den Spannbereich auf einer Grundplatte benötigt der Anwender drei Adapterwellen und eine Welle zur Verlängerung. Mittels weiterer Grundplatte und Verlängerungswellen lässt sich der Spannbereich wesentlich erweitern. Sind größere Werkstücke zu fixieren, lassen sich auch zwei Spanner nebeneinander setzen. Eine große Auswahl an verschiedenen Spannbacken in den Ausführungen glatt, mit Pins, als Kombi-Stufenbacke oder auch mit Bearbeitungszugabe sind vorhanden.
Der Kippflexx eignet sich aber auch für den Werkzeug und Formenbau sowie den Sondermaschinenbau.
Das Spannelement eignet sich zur Montage auf Maschinentischen mit T-Nuten oder Gewindebohrungen. Die Mittenbohrung des Kippflexx sorgt für eine zentrische Ausrichtung. Die Grundplatte verfügt über Ausrichtnuten in Längs- und Querrichtung. Der 5-Achs-Spanner kann zudem auf beliebige Rasterelemente oder direkt auf Nullpunkt Spannelemente aufgebracht werden. Die Spannphysik mit intelligenter Kraftverteilung sorgt dafür, dass sich nur geringe Drehmomente auf den Maschinentisch übertragen.
06.07.2022 | Andreas Maier (AMF) präsentiert eine neue Spannzange für das Innenspannen. Diese besteht aus einem Basiselement und einem Aufsatz für die Innenspannung.
„Durch die seitlich angebrachte Spannschraube können Anwender auch Werkstücke, die kein Durchgangsloch haben, innenspannen. Das ist genauso überzeugend wie unsere einzigartige Spannkontrolle“, betont Silvia Herold, Produktmanagerin der Andreas Maier GmbH & Co. KG in Fellbach.
Das Basiselement kann mit vier verschiedenen Möglichkeiten auf dem Maschinentisch aufgespannt werden. Der Spannzangenaufsatz besteht aus Aluminium und ist harteloxiert. Zwei Größen mit Außendurchmesser 70 oder 99 Millimeterstehe zur Verfügung.
Den Spannzangenaufsatz können Anwender zerspanend bearbeiten und so an die Innenkontur ihres zu spannendem Werkstück anpassen. Dadurch können Freiform Konturen sicher und schonend gespannt werden. Das Werkstück benötigt zudem kein Durchgangsloch mehr, um eine Innenspannung sicherzustellen. Über eine mechanische seitliche Betätigung lässt sich auch ein Werkstück mit einem Sackloch spannen. Mittels der Spannkontrolle aus rostfreiem Stahl erkennen Anwender, ob dieses auch wirklich gespannt ist.
Das Basiselement verfügt zur Befestigung auf dem Maschinentisch über einen umlaufenden Spannrand. Seitliche plane Flächen gestatten die Aufnahme im Maschinenschraubstock. Alternativ kann in T-Nuten auf dem Maschinentisch fixiert werden. An der Unterseite sind Aufnahmen für das AMF Zero-Point-System in den Größen K10 und K20 sowie Nuten zur Positionierung auf Nullpunktspannmodulen mit Indexierung eingearbeitet. Die Mechanik ist gegen Schmutz und Kühlwasser geschützt.
03.02.2022 | Das Heinrich Kipp Werk bietet flexible Schnellspanner zum Werkstück-Halten und -Spannen in eine Vielzahl von Ausführungen. Eigenentwicklungen darunter werden unter den Namen Kipplock und Kipplock+ angeboten. Ableitfähige ESD-Schnellspanner und smarte Zustandssensoren lassen den Betätigungszustand erkennen.
Elektrische Entladungen führen in Produktionsumgebungen zur Beschädigung oder Zerstörung von Bauteilen. Um das zu vermeiden, müssen Arbeitsplätze in ESD-Zonen (Electrostatic Discharge) normgerecht ausgerüstet sein. Bei den sicheren ESD Schnellspannern wird die per Norm vorgeschriebene Ableitfähigkeit mit Griffelementen oder Schongummis aus elektrisch leitendem Polyamid bzw. Elastomer gewährleistet. So wird die Spannung weitergegeben und über das Stahlgestell abgeführt.
Neue Zustandssensoren für Schnellspanner ermöglichen die automatische Abfrage des Betätigungszustands. Der Sensor erkennt, ob der Schnellspanner offen oder geschlossen ist. Die Informationen werden elektronisch verarbeitet. Vorhandene Schnellspanner lassen sich mit dieser Lösung aus der Produktlinie Featuregrip einfach nachrüsten.
Als Werkstoffe für die Schnellspanner werden Stahl und Edelstahl verwendet. Es gibt drei Bauformen: horizontale, vertikale Schnellspanner und Schubstangenspanner. Die einhändige Verriegelung im Griff und die Klemmung der Werkstücke per Kniehebelprinzip zeichnen die Spannelemente aus. Ausführungen mit senkrechtem oder waagerechten Fuß passen das Spannsystem an die Montageanforderung an.
Die Schnellspanner der Baureihen Kipplock und Kipplock+ bieten einen ergonomischen Griff und sind besonders bedienerfreundlich. Die hochwertigen Materialien, innovativen Gelenkbuchsen und korrosionsbeständigen Oberflächen überstehen mühelos 300.000 Spannzyklen.
Das Spannelement Kipplock+ verfügt zudem über eine integrierte Sicherheitsverriegelung. Die innenliegende Stabverriegelung hat eine automatische Sicherung, an der nichts hängen bleiben oder sich verfangen kann. Bedienen lässt sich das Spannsystem sogar mit Arbeitshandschuhen.
Quellenangabe: Dieser Beitrag basiert auf Informationen folgender Unternehmen: AMF, Hainbuch, Heinrich Kipp Werk, Norgren, Schunk.
Angela Struck ist Chefredakteurin des developmentscouts und freie Journalistin sowie Geschäftsführerin der Presse Service Büro GbR in Ried.