Das Sägewerk De Vree aus dem Ort Randwijk in Geldern hat einen eigenen Holzstapler entwickelt und gebaut. Dieser Stapelautomat stapelt Holzbalken und -bretter, die anschließend zu transportbereiten Paketen gebunden werden. Ist das Holz feucht, werden zwischen den Lagen automatisch kleine Latten eingefügt, um die Belüftung zu ermöglichen und das Holz zu trocknen. Miteigentümer Sander de Vree hat das Gerät unter Verwendung von „Mono Rail“-Profilschienenführungen von Rollon gebaut.
Inhalt
Das Sägewerk De Vree sägt hauptsächlich hölzerne Balken und Bretter für die Palettenindustrie. Das Holz wird in vielen verschiedenen Abmessungen und relativ kleinen Mengen von rund 10 m³ geliefert. Diese Arbeit macht ca. 80 % des Umsatzes aus. Daneben sägt De Vree kleinere Aufträge mit speziellen Abmessungen z. B. für Renovierungsprojekte, Fassadenverkleidungen und die Möbelindustrie. Jährlich werden rund 15.000 m³ Rundholz von Pappeln, Douglasfichten, Lärchen und Eichen mit Durchmessern von 40 cm bis zu 1 m angeliefert. Dieses Holz wird in der Produktionsanlage geschält, gesägt und auf Länge geschnitten. Am Ende der Anlage steht ein Holzstapler, der die Bretter und Balken automatisch stapelt.
„Natürlich hatten wir bereits einen Holzstapler“, sagt Sander de Vree, „aber die Maschine war recht alt und wir brauchten einen wesentlich schnelleren Stapler. Vor zwei Jahren haben wir uns auf Messen umgesehen und nach einem geeigneten Stapler gesucht. Was wir dort gefunden haben, hat uns nicht wirklich überzeugt.
Die meisten Automaten waren sehr teuer oder hatten sehr viele bewegliche Teile mit entsprechender Anfälligkeit für Störungen und Verschleiß. Eine andere Option wäre gewesen, ein vorhandenes Modell zu kaufen und für unsere Zwecke zu modifizieren. Aber auch das war ziemlich teuer. Da wir bereits ein bestimmtes Konzept im Kopf hatten beschlossen wir, den neuen Stapelautomaten selbst zu bauen.“
Das hat sich als weniger schwierig erwiesen, als man hätte erwarten können, da Sander de Vree selbst Maschinenbau studiert hat und im Sägewerk für den Maschinenpark und die technische Wartung zuständig ist. In dieser Eigenschaft ist er es gewohnt, kreative technische Lösungen zu finden, um die Produktionsprozesse am Laufen zu halten und zu verbessern. Als im Herbst 2015 ein Student des Werkzeugbaus beim Sägewerk arbeitete, erhielt die Entwicklung des neuen Staplers zusätzlichen Schwung. Zusammen mit Vater Sander, von dem Sander de Vree und sein Bruder Arjo das Sägewerk 2014 übernommen hatten, wurden die ersten Skizzen erstellt.
Das Konzept des Holzstaplers ist einfach. Ziel war es, die Anzahl der beweglichen Teile und damit die Gefahr von Verschleiß und Störungen so klein wie möglich zu halten. Nach der Ablängsäge laufen die Bretter oder Balken vor einen Anschlag, der am Ende des Zufuhrbands angebracht ist. Am Anschlag sitzt ein Ultraschallsensor, der die Kette in Bewegung setzt, die das Holz seitwärts über eine 4 m lange Zufuhrbahn zum Stapler transportiert.
Wenn die Fotozelle registriert, dass auf der Zufuhrbahn genug Holz liegt, um eine Lage zu füllen, wird das erste Brett der nächsten Lage festgehalten und das übrige Holz wird auf zwei Arme aus Metall geschoben. Diese Arme werden anschließend eingezogen, wodurch die gesamte Lage nach unten fällt.
Zwischen den Lagen können in gewünschten Abständen automatisch hölzerne Latten eingelegt werden, die für die Belüftung des Holzpakets sorgen, damit das Holz trocknen kann. Die Latten kommen aus einem Halter oberhalb des Staplers.
Die Bedienung der Maschine ist ebenfalls sehr leicht. Auf einem berührungsempfindlichen Bildschirm können sehr einfach die Maße der Bretter und Balken eingegeben werden, woraus die richtige Zusammenstellung der Lagen und Stapel berechnet wird. Auch die Umstellung der Maschine auf andere Abmessungen ist sehr einfach und dauert höchstens 5 min. Das ist wichtig, da bei De Vree kleine Partien gesägt werden und daher eine schnelle Umstellung auf andere Formate erforderlich ist.
Der Maschinenrahmen wurde nach den Vorgaben von De Vree durch einen Konstruktionsbetrieb angefertigt und in der Halle des Sägewerks aufgestellt. Wichtige Teile des Holzstaplers sind die Führungen, die dazu dienen, die Maschine auf die Breite des Holzes einzustellen, das Holz dem Stapler zuzuführen und die Arme zu bewegen.
Insgesamt werden rund 25 m Führungen und 28 Laufwagen eingesetzt. Zur Beratung über die Führungen und deren Montage wendete man sich an Rollon. Der Lineartechnikspezialist hatte schon die Führungen für den vorherigen Stapler geliefert hatten.
Laut De Vree denkt Rollon aktiv über den Einsatz und die Installation mit und die Führungen von Rollon haben eine hohe Qualität.Für den automatischen Stapler werden die sehr robusten Führungen des Typs Mono Rail in den Größen 30 und 45 eingesetzt. Sie sind im industriellen Maschinenbau sehr verbreitet. Das Schiene-Läufer-System hält auch leichte Stöße aus. Beim Transport der teilweise schweren Balken ist das wichtig. Dank der geschlossenen Schmierung sind sie außerdem sehr wartungsfreundlich.
Der neue Stapelautomat wurde Anfang 2017 nach verschiedenen Tests offiziell in Betrieb genommen. Entwicklung und Bau haben insgesamt etwa 1,5 Jahre gedauert. Der neue Holzstapler eignet sich für Bretter und Balken mit einer Dicke von 2 bis 15 cm und einer Länge von 70 cm bis 3,5 m. Der Stapler kann Holzpakete bis zu einer Höhe von etwa 1,5 m zusammenstellen. Er arbeitet seit der Inbetriebnahme problemlos.
Schwerlastschienen | Hohe Belastungen willkommen
Bei der Kapazität bietet er auch für die nächsten Jahre noch ausreichende Reserven. Im Dauerbetrieb kann er pro Jahr rund 20.000 m³ Holz verarbeiten. Angesichts dessen, dass die neue Maschine sich nahtlos in den Produktionsprozess von De Vree einfügt, hat der Stapelautomat letztlich etwa die Hälfte dessen gekostet, was für einen vergleichbaren Stapler von der Stange angefallen wäre.