Viren sind so winzig, dass man sie mit dem bloßen Auge nicht erkennen kann. Selbst viele Mikroskope sind nicht in der Lage, Viren zu detektieren. Forscher der Universität Würzburg haben deshalb das erste biologisch korrekte 3D-Modell vom Corona-Virus im 3D-Drucker gedruckt. Mit dem Anschauungsmaterial möchten sie den Wissensstand zum Sars-CoV-2 Virus begreifbar machen.
Die Winzigkeit von Viren macht es umso schwerer, in der Corona-Pandemie die momentane Bedrohung durch das Coronavirus mit seinen Erreger Sars-CoV-2 zu erkennen, welcher eine Covid-19 Erkrankung auslöst.
Daher haben die internationale Corona Structural Task Force um Dr. Andrea Thorn, Wissenschaftlerin vom Rudolf-Virchow-Zentrum der Uni Würzburg, ein 3D-Modell des neuen Corona-Virus Covid-19 entwickelt. Das 17 cm große Kunststoff Modell wurde mit einem 3D-Drucker gedruckt.
Filamente für 2-Komponenten 3D-Druck in einem Schritt
In der Task Force arbeiten 23 Personen aus sieben Nationen und den Fachbereichen Chemie, Physik, Strukturbiologie und Informatik arbeiten eng zusammen. Die ForscherInnen der internationalen Task Force entschlüsseln den molekularen Aufbau des Corona-Virus. Sie analysieren die Anordnung der Atome in seinen Molekülen. Die Erkenntnisse sind in das 3D-Modell des Coronavirus Modells eingeflossen.
Sie analysieren jede der bisher 500 neuen Molekülstrukturen von Sars-CoV-2. Die verbesserten Molekülmodelle sowie weitere relevanten Daten stellen sie dann den Arzneimittel Entwicklern weltweit zur Verfügung. Damit möchten sie die Entwicklung von Impfstoff und Therapie beschleunigen.
3D-MID Bauteilträger ersetzt die flexible Leiterplatte
Das 3D-Modell bildet die Größenverhältnisse und Strukturen des Corona Virus realitätsgetreu ab. Der Maßstab ist dabei unglaubliche 1 zu 1 Million. Die Coronvirus Hülle trägt neben den Stacheln zwei weitere Arten von Eiweißmolekülen. Das Coronavirus variiert in Form und Größe und ist nicht exakt rund oder symmetrisch, wie es oft fälschlicherweise dargestellt wird.
Für alle, die sich die Frage stellen: Wie sieht das Corona-Virus aus? stellt die Task Force auf ihrer Webseite eine Anleitung zum 3D-Druck, zur Bemalung des Coronavirus und die CAD-Dateienunter zur Verfügung.
Dort finden Interessierte auch eine aktuelle Darstellung des Infektionszyklus zur Covid-19 Erkrankung, Blogbeiträge und zahlreiche weitere Infos rund um die Moleküle des Corona-Virus. „Wir hoffen, dass wir das Corona-Virus damit begreifbarer machen können“, sagt Dr. Andrea Thorn. Sie hofft, dass das Modell Kindern und Erwachsenen einen Einblick in die Strukturbiologie des Coronavirus gibt.