Forschende der Fraunhofer-Gesellschaft in Regensburg und Sulzbach arbeiten im Projekt „Virosens“ gemeinsam mit Industriepartnern an einem neuartigen Analyseverfahren, um die Wirksamkeitsprüfung von Impfstoffen effizienter und kostengünstiger zu machen. Die Methode kombiniert elektrochemische Sensorik und Biotechnologie und ermöglicht erstmals eine komplett automatisierte Analyse des Infektionszustands von Testzellen.
Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik IBMT und der Fraunhofer Einrichtung für Mikrosysteme und Festkörpertechnologien EMFT arbeiten derzeit mit Nano Analytics und Innome an einem neuen Lösungsansatz zur Messung der antiviralen neutralisierenden Antikörper. Die Testzellen werden dazu auf Multi-Elektroden-Arrays angesiedelt, die es erlauben, ihren Infektionszustand mit Hilfe elektrochemischer Messverfahren vollständig automatisiert zu erfassen. Dadurch entfallen die aufwendigen Färbereaktionen der herkömmlichen Tests, was Zeit und Geld spart.
Die Zellen werden zudem über einen längeren Zeitraum kontinuierlich überwacht. Bei den bislang verwandten Färbenachweisen werden sie nur zu einem bestimmten Zeitpunkt analysiert. Damit erhalten die Forschenden zusätzliche Informationen über den Zeitverlauf der Zellreaktion, die bisher nicht zugänglich waren. Das Konsortium hat sich zum Ziel gesetzt, ein entsprechendes Komplettsystem einschließlich des Messgerätes, der zugehörigen Analyse-Software und der zur Zellbeobachtung notwendigen Elektrodenarrays zu erforschen und in Laboraufbauten umzusetzen, die einer späteren Markteinführung den Weg bahnen. Das Vorhaben Virosens wird vom BMBF in der Förderrichtlinie KMU innovativ gefördert.