Hydraulische Rückschlagventile sind zentrale Komponenten in Hydrauliksystemen und gehören zu den meistgenutzten Ventiltypen. Allerdings bieten das Rückschlagventil noch Optimierungspotential. Weber-Hydraulik thematisiert Qualitätsrisiken beim herkömmlich geschraubten Rückschlagventil und setzt auf steckbare Alternativen, um diese zu vermeiden.
Besonders in Anwendungen mit geschraubten Rückschlagventilen in Aluminiumblöcken zeigt sich für das Rückschlagsventil noch Optimierungspotential. Konventionell eingeschraubte Rückschlagventile erweisen sich in anspruchsvollen Anwendungen oftmals als unzuverlässig. Häufige Fehlerbilder entstehen durch das selbstständige Herausdrehen der Ventile aus dem Gehäuse.
Ursache hierfür sind Vibrationsbelastungen und unterschiedliche Temperaturausdehnungskoeffizienten von Ventil und aufnehmendem Block. Zusätzlich können strukturelle Belastungen den Hydraulikblock verformen und die Schraubverbindung während der Einsatzzeit lösen. Bereits ein geringes Herausdrehen führt durch die axial vorgespannte Dichtung zum Verlust der Dichtheit. Das kann schwerwiegende Folgen für das Hydrauliksystem und seine Anwendung haben.
Neben dem Lösen der Verschraubung sind in der Vergangenheit Ausfälle aufgrund beschädigter Dichtungen aufgetreten. Besonders betroffen sind O-Ringe mit geringerer Shore-Härte, die häufig bei Tieftemperaturanwendungen zum Einsatz kommen.
Die komplizierte Einbaulage am Bohrungsgrund und das benötigte Drehmoment zur Vorspannung des O-Rings bergen Risiken. Es kommt vor, dass O-Ringe durch das Einschrauben der Rückschlagventile in das Blockmaterial eingeschnitten, gequetscht und dadurch beschädigt werden.
Feststoffverunreinigungen im Hydrauliköl sind eine häufige Ursache für Störungen und Ausfälle während der Inbetriebnahme und im Serienbetrieb. Eine besondere Herausforderung bei der Verwendung von Ventilen mit Stahlgewinden ist der Abrieb in Form von Gewindespänen im Aluminiumblock.
Diese Späne stellen nicht nur eine Gefahr für Dichtungen, Ventile und andere Systemkomponenten dar, sondern können auch das Gewinde des Rückschlagventils blockieren und ein vorzeitiges Erreichen des Einschraubdrehmoments verursachen, obwohl das Ventil noch nicht die gewünschte Einschraubtiefe erreicht hat. Häufig sind aufwändige Spülvorgänge während der Inbetriebnahme erforderlich, um die Späne aus dem System zu entfernen.
Um den genannten Risiken entgegenzuwirken, hat Weber-Hydraulik die RVH-Ventilserie entwickelt. Diese Ventile verfügen über eine radiale Dichtung und werden durch einen Runddrahtsprengring in der Stufenbohrung fixiert. Dank der Vorspannung des Sprengrings und der angefasten Auflagefläche des Ventils im Block wird die Kraft in einem 45°-Winkel in das Blockmaterial eingeleitet. In Berstversuchen mit Aluminiumblöcken hielten die Ventile Drücken von über 1000 bar stand.
Die neuen Rückschlagventile zeichnen sich durch ihre Plattenbauweise mit Kegelfedern aus, die in einem Käfig untergebracht sind. Diese Konstruktion ermöglicht trotz kompakter Bauweise einen großen Öffnungsweg und reduziert Strömungsverluste im Vergleich zu herkömmlichen Ventilen gleicher Größe.
Das führt zu Energieeinsparungen im Gesamtsystem. Das geringe Gewicht der beweglichen Teile erlaubt den Einsatz weicher Federn, die sehr niedrige Öffnungsdrücke ermöglichen. Damit eignen sich die RVH-Ventile auch als Nachsaugventile. Dank der geringeren Masse der Dichtplatte sind die Ventile zudem widerstandsfähiger gegenüber Schock und Vibrationen. Diese 100 % getesteten Ventile eignen sich besonders für anspruchsvolle Anwendungen, tiefe Temperaturen, hohe Vibrations- und Schockbelastungen sowie strukturelle Belastungen und energieeffiziente Systeme.
Die gesteckte Montage der Rückschlagventile bietet erhebliche Zeitersparnisse, insbesondere bei tiefen Einbaupositionen, im Vergleich zu herkömmlichen geschraubten Rückschlagventilen. Da keine Gewinde in den Block geschnitten werden müssen, wird die Systemverschmutzung durch den fehlenden Einschraubvorgang minimiert. Ein spezielles Einsteckwerkzeug zeigt dem Monteur während der Installation an, wenn Ventil und Sprengring korrekt in der Bohrung positioniert sind. Die elektronische Überwachung und Dokumentation des Montagevorgangs ermöglicht eine umfassende Rückverfolgbarkeit in vernetzten Montage- und Prüfprozessen.